Werkelburger - Industriebahn

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O&K RL11 (Kö 5719)

 Die RL11 (RL = Rohöl-Lok) der Maschinenbaufabrik O&K (Orenstein und Koppel) war eine Kleinlok mit mechanischer Kraftübertragung (Kö), welchen in den Jahren 1933 bis 1941 (zusammen mit der annähernd baugleichen, aber leistungsstärkeren RL12) in einer Anzahl von 39 Stück gebaut wurde. Die meisten Maschinen wurden an Werk- und Industriebahnen ausgeliefert, einige gelangten zum RLM (Reichsluftfahrtministerium). Nach dem zweiten Weltkrieg gelangten einige Loks zur DB, eine Maschine zur DR. Viele Loks blieben aber als Werklok in Betrieb oder wurden bei privaten Kleinbahnen eingesetzt.

 Vorbild für mein Modell ist die Fabrik-Nr.: 20719, welche 1946 als Kö5719 von der DR übernommen wurde. 1955 schied sie aus dem Bestand der DR aus, wurde aber im Raw Wittenberge noch bis 1964 als Verschubgerät eingesetzt, bevor sie der Sekundärrohstoffgewinnung zugeführt wurde. Es sind mir bis dato keine Bilder der Kö5719 bekannt, von daher orientiere ich mich bei der Modellumsetzung an noch erhaltenen Maschinen dieses Typs.

 Die Basis für den Bau des Modells bildet der Teilesatz aus geätztem Messingblech, welchen ein Modellbahn-Kollege vor viele Jahren entworfen hat. Da die RL11 zu meinen Lieblingsloks gehört, freute es mich um so mehr als ich im Dezember 2022 solch einen Teilesatz erstehen konnte. Der Teilesatz ist wirklich gut gemacht, alle Teile passen sauber zusammen. Etwas Vorsicht beim hantieren mit den teilweise nur 0,25mm starken Blechen ist aber angeraten. Ebenfalls würde ich den Teilesatz nicht als anfängertauglich bezeichnen wollen, aber mit etwas Geduld und dem richtigen Werkzeug lässt sich daraus ein schönes Modell bauen.

 Hier ein paar erste Bilder:

Die Kühlermaske wurde abgeändert und mit einem aufsteckbaren Rahmen versehen. Beim Bedienpult wurden Teile von Petau und Spur-0-Tuning verarbeitet, der mechanische Füllstandsanzeiger, die bewegliche Wurfhebelbremse, sowie die Wartungsklappe samt Knebelverschlüssen wurden in Handarbeit erstellt.

Es geht schneller voran als gedacht, so konnten am letzten Wochenende (17./18.12.22) die Seitenklappen für den Vorbau erstellt werden und auch der Antrieb hat seinen Platz gefunden. Verwendet habe ich ein Schraubenradgetriebe (Übersetzung 1:1) von Schulz-Modellbau und einen Faulhaber 1616 Getriebemotor mit Übersetzung 1:76 (200 U/min Ausgangsdrehzahl bei 12V). Direkt angetrieben wird die Blindwelle, die Kraftübertragung auf die Achsen erfolgt  über die Kuppelstangen.